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Von ungewöhnlichen Berufsbildern und spannenden Partizipationsformaten

Wie managt man Innovation? Und wie wichtig ist Partizipation für den Wissenstransfer? Antworten gab es beim Workshop der „Innovativen Hochschule“.

Workshop-Tag Innovative Hochschule, TransInno_LSA, Hochschule Harz, Hochschule Merseburg, Hochschule Magdeburg-Stendal

Damit der Austausch zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft gelingt, bedarf es besonderer Strukturen. Im Zuge des an Bedeutung zunehmenden Themenfelds Transfer haben sich zu diesem Zweck auch neue Berufsbilder entwickelt. Welche Aufgaben Menschen übernehmen, die sich als Innovationsmanager|in, Transfermanager|in oder Designer|in im Forschungstransfer bezeichnen, haben Mitarbeitende des Verbundprojekts TransInno_LSA am 26. und 27. Oktober beim digitalen Workshop der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ (IHS) erfahren. Zudem wurde bei der sechsten Auflage des Formats darüber diskutiert, über welche Mitmachformate Bürgerinnen und Bürger in den Transferprozess eingebunden werden können.

Die IHS-Workshops werden vom Projektträger Jülich im Auftrag des fördernden Bundesministeriums für Bildung und Forschung begleitend organisiert, um den Austausch aller als „Innovativen Hochschule“ ausgewählten Lern- und Forschungseinrichtungen untereinander zu fördern. Denn der Transfer von Wissen ist für das Gelingen des Gesamtvorhabens nicht nur zwischen den einzelnen Projektstandorten und der jeweiligen Region notwendig, sondern auch zwischen den Projekten selbst. So können die Hochschulen von ihren gesammelten Erfahrungen profitieren und effektiver an dem gemeinsamen Ziel – den Transfer zwischen Hochschule, Gesellschaft und Wirtschaft auszubauen und zu optimieren – arbeiten.

„Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche Ideen die anderen Hochschulen der Förderinitiative entwickeln. Dadurch bekommen wir untereinander neue Denkanstöße, die wir wiederum an unsere Teilprojekte weiterreichen können“, verdeutlicht Sophie Reinhold, Koordinatorin im Verbundprojekt TransInno_LSA der Hochschulen Harz, Magdeburg/Stendal und Merseburg. Das sei vor allem bei Vorhaben, die sich thematisch überschneiden, von enormem Vorteil. „An der Fachhochschule Münster werden, ähnlich wie in unserem Teilprojekt ‚LSG - Landesstrategie für Gesundheit(skompetenz)‘, Bürgerinnen und Bürger zu Experten im Bereich Gesundheitsinformationen ausgebildet. Hier können wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Herangehensweise auswerten und angesichts der Ergebnissen voneinander lernen.“ Als weiteres Beispiel nennt sie das Transferportal zur Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, an dem im Verbundprojekt fünf sächsischer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften gearbeitet wird. Hier wolle sie einen Austausch mit dem TransInno_LSA-Teilprojekt „Matching Platform for (more than) Student Skills – MPASS“ anregen.

Aber auch entwickelte Formate mit Alleinstellungsmerkmal dienen der Inspiration. „Besonders innovativ und trendbewusst fand ich den mobilen Escape Room, den das Team der Universität Augsburg entwickelt hat, um spielerisch und mit großem Spaßfaktor auf die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik neugierig zu machen“, sagt Sophie Reinhold. „Das ist sicher auch für unser Teilprojekt ‚Komplexlabor Digitale Kultur‘ an der Hochschule Merseburg ein interessanter Denkanstoß.“ Als ein gelungenes Mitmachangebot nennt die Projektkoordinatorin zudem die in Münster programmierte App „Dorfgeschnatter“. „Vor allem Menschen auf dem Land können sich über diese Plattform unkompliziert und schnell austauschen, beispielsweise, wenn sie eine Mitfahrgelegenheit brauchen oder jemanden suchen, der für sie den Mini-Einkauf übernimmt.“ Dies seien gelungene Beispiele dafür, wie die Bildungseinrichtungen mit ihrem Fachwissen in die Gesellschaft wirken können. „Das ist gelebter Transfer“, würdigt sie die Konzepte.

Text: Karoline Klimek