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Prozesse verständlich darstellen: Workshop bietet kreative Visualisierungshilfe

Um Ergebnisse ihrer Arbeit übersichtlicher darstellen zu können, haben sich Mitglieder des Projekts TransInno_LSA bei einem Workshop Tipps geholt.

Foto: Karoline Klimek

Wissenschaftliche Begriffe und komplexe Prozesse bestimmen die Arbeit in der Forschung – so auch in vielen der TransInno_LSA-Teilprojekte. Doch wie bereitet man die Ergebnisse auch für Außenstehende nachvollziehbar auf? Antworten gab es für die Mitglieder der Teilprojekte im Workshop „Prozessvisualisierung“ des Berliner Unternehmens „stift und seil“.

„Präsentationskompetenzen sind gerade im akademischen Bereich hilfreich, um Forschungsergebnisse verständlicher zu transportieren. Der Workshop lieferte gute Inputs dazu, wie Prozesse mit kreativen Mitteln einfacher abgebildet und damit Vorträge und Präsentationen optisch aufgewertet werden können", resümiert Maximilian Fischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt ONFA. „In unserem Projekt geht es vor allem darum, Transferprozesse aufzuzeigen. Die Informationen, die wir bisher gesammelt haben, und die Prozesse, die damit verbunden sind, haben wir bereits in verschiedenen Forschungsbeiträgen textlich aufgearbeitet. Mithilfe der Tipps aus dem Workshop wollen wir sie nun zusätzlich auf kreative Weise übersichtlich darstellen.“

Auch Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt MPASS, sieht einen großen Mehrwert für ihre Arbeit. Das Team beschäftigt sich mit dem Aufbau einer Matching-Plattform, die Anfragen aus der Wirtschaft und Gesellschaft mit passenden Ansprechpartnern aus Hochschulen zusammenbringen soll. „Wenn wir Abläufe visualisieren, können wir nicht nur ein besseres gemeinsames Verständnis entwickeln, sondern auch Schwachstellen aufdecken und haben eine bessere Diskussionsgrundlage im Projekt. Auf der anderen Seite wollen wir den Nutzerinnen und Nutzern auch die Plattformverwendung später möglichst einfach machen – und das geht mit verständlichen und selbsterklärenden Darstellungen sicherlich noch besser“, ist sie überzeugt.

Acht Stunden lang haben die Teilnehmenden im Workshop, nach der Vermittlung von Grundlagen und Regeln, durch Übungen ihre Fertigkeiten auf dem Gebiet der kreativen Visualisierung verbessert. „Eine Aufgabe war es, unseren Weg zum Frühstückstoast darzustellen. Dabei war es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Kolleginnen und Kollegen an die Aufgabe herangegangen sind“, beschreibt Anja Klinner. So haben einige der Teilnehmenden den technischen Prozess vom Öffnen der Brottüte bis zur Bedienung des Toasters schrittweise beschrieben, andere wiederum haben ihre morgendlichen Rituale mit eingebunden, an deren Ende das Frühstück stand. Der Lerneffekt: Prozesse können technisch, emotional oder in einer Mischform aufgezeigt werden.

„Das hat mir auch gezeigt, dass wir aus unseren Mustern und starren Denkweisen, die sich automatisch im Laufe der Arbeitszeit an dem Projekt einschleichen, ausbrechen sollten“, sagt Anja Klinner. „Es gibt so viele Möglichkeiten der Darstellung. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, welche die wichtigsten Aspekte in den Prozessen sind. Auf diese müssen wir uns zugunsten der Verständlichkeit und Darstellbarkeit reduzieren.“ Das sieht auch ONFA-Mitarbeiter Maximilian Fischer so. „Wir stecken natürlich sehr stark in unserem Projekt drin. Für Außenstehende ist es manchmal offensichtlicher, welche Aspekte wesentlich sind.“ Der Workshop habe zumindest einige kreative Techniken aufgezeigt, um die Kernelemente herauszufiltern und auf kreative Weise zu präsentieren.

Auch wenn er sich noch mehr Tipps gewünscht hätte, wie man Prozesse auf die wesentlichen Bestandteile reduziert, ist der praktisch ausgelegte Workshop laut Maximlian Fischer eine gute Grundlage gewesen. Vor allem die Zwischen-Feedbacks der anderen Teilnehmenden und der Workshop-Leiterin seien hilfreich gewesen. Abschließend ist, mit etwas Abstand zum Workshop, eine Sprechstunde geplant, um nachträglich aufgekommene Fragen zu besprechen.

Text: Karoline Klimek