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Podcast: Modern aufgestellt. Neues Promotionszentrum vereint drei Fachgebiete an vier Hochschulen

Der Aufbau der Hochschullandschaft nach der Wende und die Herausforderungen einer Promotion sind Thema in der 21. Folge des Podcasts „Science Talk“.

Promotionszentrums-Leiterin Prof. Dr. habil. Gabriele Helga Franke ist Gesprächspartnerin im Podcast-Format "Science Talk". Foto: Anne Schwerin

Die Möglichkeit für Absolventinnen und Absolventen, an Hochschulen und nicht nur an Universitäten promovieren zu können, ist für Sachsen-Anhalt neu. Die Grundlage legt das 2021 novellierte Hochschulgesetz. Prof. Dr. habil. Gabriele Helga Franke war an den dahinterstehenden Entwicklungen maßgeblich beteiligt. Die Leiterin des Promotionszentrums „Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften“ (PromZ SGW) – gemeinsam gegründet von den vier Hochschulen Magdeburg-Stendal, Harz, Merseburg und Anhalt – spricht in der 21. Folge des Podcast-Formats „Science Talk“ mit Journalismus-Studentin Julia Thies über den langen Weg zum Promotionsrecht für Hochschulen und was auf die künftigen Promovendinnen und Promovenden zukommt.

Dabei schlägt sie einen großen Bogen, der beim Aufbau der Hochschullandschaft in den neuen deutschen Bundesländern nach der Wende ansetzt. Die Hochschulen waren ihrer Meinung nach von vornherein deutlich moderner aufgestellt, als man es aus dem Westen kannte. „Der neue Typ der Hochschule für angewandte Wissenschaft, der sich entwickelt hat, hat von Anfang an versucht, Forschung stärker zu berücksichtigen – in der Lehre, aber auch im Selbstverständnis der Hochschule“, sagt Gabriele Helga Franke. Während im Westen die Lehre eher am Praktischen ausgerichtet gewesen sei, habe man in den neuen Bundesländern wissenschaftlich fundiert versucht, Fächer neu aufzustellen. Mit dem Promotionsrecht werde diesem Prozess nun Rechnung getragen, betont die Professorin. Auch wenn Hessen und Nordrhein-Westfalen die Vorreiter gewesen sind. Sachsen-Anhalt ist das dritte Bundesland – und damit das erste im Osten Deutschlands – das das Promovieren an Hochschulen ermöglicht.

Noch steht das PromZ SGW am Anfang. Doch schon bald soll es an die eigentliche Arbeit gehen. „Zurzeit sind wir dabei aufzubauen und alle Formalien auf den Weg zu bringen, sodass sich demnächst die ersten Bewerberinnen und Bewerber anmelden können. Das wird der nächste Schritt, wir sind kurz davor!“, freut sich die Promotionszentrums-Leiterin aus Stendal. Wer einen akademischen Doktorgrad anstrebt, sollte sich der „großen Herausforderung“, wie sie das Vorhaben nennt, jedoch bewusst sein. Eine Promotion erfordere „drei bis fünf Jahre kontinuierliches Arbeit und Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen sowie eigener Datenerhebung“.

Dennoch möchte sie Interessierten Mut machen, sich zu bewerben. „Wenn wir es schaffen, dass wir es einzelnen jungen Leuten ermöglichen, mit der Promotion einen weiteren akademischen Werdegang einzuschlagen […], dann hätten wir, glaube ich, den Weg schon in die richtige Richtung geleitet und hätten die richtigen Schritte gemacht“, ist sich Gabriele Helga Franke sicher.

 

Über den Science Talk

Wissenschaft kompakt und kurzweilig aufbereiten – das ist das Konzept des Formats „Science Talk“. Entstanden ist es innerhalb des TransInno_LSA-Teilprojekts „VTrans – Verstetigung von Transferprozessen“. Neben Live-Talks werden Themen aus den Bereichen Forschung, Gründung und Transfer seit November 2020 auch als Podcast zum Nachhören aufbereitet. Am 3. November ist die dritte Staffel gestartet. Neue Folgen gibt es, bis auf eine Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr, regelmäßig immer mittwochs im Zwei-Wochen-Rhythmus ab 8 Uhr. Reinhören können Interessierte kostenfrei bei Spotify sowie auf der Website www.sciencetalk.net. Informationen zur aktuellen Folge veröffentlicht das Podcast-Team zudem auf dem Instagram-Kanal vtrans_sciencetalk.

 

Die nächsten Termine im Überblick:

  • 15. Dezember: Anja Funke, Mitarbeiterin im TrannsInno_LSA-Teilprojekt „Bildungslandschaften in ländlichen Räumen"
  • 5. Januar: Prof. Dr. Annette Schmitt und Sven Hohmann vom Projekt DiKit - Digitale Medien in der Kita (unter Vorbehalt)
  • 19. Januar: Prof. Dr. Matthias Quent von der Hochschule Magdeburg-Stendal, Arbeitsschwerpunkte: Politische und öffentliche Soziologie, Demokratie- und Rechtsextremismusforschung (unter Vorbehalt)