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Wie Gesellschaft und Hochschulen voneinander lernen
Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann hat in seiner Rede die Bedeutung von Transferprojekten an Hochschulen hervorgehoben.
Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Goethe-Universität Frankfurt am Main war als Keynote-Speaker eingeladen.
Wie die im Teilprojekt TBT entwickelte Toolbox in der Praxis angewendet werden kann, diskutierten Carolin Schubert (li.) und Rebecca Spaunhorst.
In den Pausen ergaben sich auch im Rahmen der Posterausstellung zu den Teilprojekten Gespräche zwischen den Teilnehmenden.
Neben Forschung und Lehre hat die Third Mission als dritte Kernaufgabe der Hochschulen an Bedeutung gewonnen. Auch das an den Hochschulen Harz, Merseburg und Magdeburg-Stendal angesiedelte Verbundprojekt TransInno_LSA widmet sich seit 2018 diesem Themenschwerpunkt. Ziel der Aktivitäten der 14 Teilprojekte ist es, das Forschungswissen unter anderem über praxisnahe Angebote in die Gesellschaft zu tragen, sodass beide Seiten davon profitieren. Welche Chancen dieser Ansatz bietet, welche Erfahrungen die Mitarbeitenden in den fünf Projektjahren gesammelt haben und welche Hürden und Herausforderungen noch bevorstehen, haben die Teammitglieder am Donnerstag, 1. September, im Rahmen der Konferenz „Gemeinsam auf dritter Mission – Bedeutung, Bilanzierung und Bewertung von Third Mission“ an der Hochschule Harz, Standort Wernigerode, mit der Fachöffentlichkeit diskutiert. Zudem wurden eigene Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen und Postern präsentiert.
Wissenschaftsminister Willingmann betont Notwendigkeit von Transfer-Projekten
Nach dem obligatorischen Grußwort von Hochschulrektor Prof. Dr. Folker Roland sprach Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Dr. Armin Willingmann zu den Gästen. Als einstiger Professor und Rektor der Hochschule Harz habe er einen besonderen Bezug zu der Einrichtung und freue sich sehr, dass diese zusammen mit weiteren Hochschulen im Land 2017 den Wettbewerb im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“ gewonnen hat. „Es ist sehr spannend, was Sie hier fünf Jahre lang gemacht haben“, betonte er.
Vor allem mit Blick auf die wenigen forschenden Unternehmen würden die Hochschulen einen wichtigen Beitrag im Bereich Transfer, Austausch mit der Gesellschaft und Wirtschaft sowie kulturelle Fortentwicklung und politischer Themen leisten. Deshalb seien Projekte wie TransInno_LSA unterstützenswert. „Dies jedoch immer nur fördermittelfinanziert zu tun, ist vielleicht nicht immer der richtige Weg“, wendete er sich an die Vertreter der Hochschulverwaltung. „Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, ob sich dieses und weitere Projekte der Art nicht anderweitig weiterführen lassen.“
Gastvorträge bieten spannenden Input
Im Anschluss gab Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, der von 2009 bis 2021 Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main war, einen spannenden Input in Form einer kritischen Analyse eigener Projekte. Wie Soziale Innovationen aus Hochschulen in die Gesellschaft wirken, erläuterte zudem Dr. Isabel Roessler, Senior Projektmanagerin am Centrum für Hochschulentwicklung, in einem digitalen Vortrag.
Anschließend tauschten sich die Konferenzteilnehmer in verschiedenen Workshopformaten unter anderem darüber aus, wie Third-Mission-Aktivitäten geprüft und bewerten werden oder langfristige Kooperationsbeziehungen gelingen können. Auch hier setzte das Projekt auf externe Denkanstöße. So waren Rebecca Spaunhorst, Smart City Koordinatorin der Stadt Einbeck, und Ulrike Riemer, Transferbeauftragte des sächsischen Verbundvorhabens Saxony5, zu Gast. Zudem stellten die 14 Teilprojekte von TransInno_LSA in dreiminütigen Pitches ihre Projektergebnisse vor.
Konferenz läutet Projekt-Abschluss ein
„Für unser Verbundprojekt war die Konferenz ein würdiger Abschluss von fast fünf Jahren intensiver Forschungsarbeit und Transferbemühungen“, betont Gesamtprojektleiter Prof. Dr. Hardy Pundt. „Auch wenn das im Rahmen der Initiative ‚Innovative Hochschule‘ von Bund und Land geförderte Projekt zum Ende des Jahres ausläuft, hoffen wir, dass wir ein Stück weit die Gesellschaft mitgestalten, Impulse geben und Veränderungen anregen konnten.“ In den verbleibenden Monaten werde vor allem der Verstetigungsgedanke weiter verfolgt, damit Angebote wie die Smartphone-Sprechstunde für Senioren in Wernigerode, die vorwiegend an Schüler gerichteten Workshopangebote des Merseburger INNOmobils oder die Modellfabrik für smarte Produktions- und Logistikszenarien in Magdeburg weiter bestehen können.
Text: Karoline Klimek