Aktuelles

Wie die Matching-Plattform auch Gründern helfen kann

Student der Hochschule Harz erzählt im Interview von seinen Gründungsabsichten und den damit verbundenen Vorteilen eines vernetzenden Online-Portals.

Student Julian Becker erzählt Anja Klinner von MPASS von seinen Gründungsideen. Foto: Karoline Klimek

Becker entwickelt gemeinsam mit Freunden ein Restaurantspiel, bei dem gesunde Zutaten zu einem hohen Punktestand führen. Foto: Screenshot

Die Zahl der Existenzgründungen an deutschen Hochschulen nimmt weiter zu. Von 2012 bis 2019 verzeichnete der Gründungsradar des Stifterverbandes einen Anstieg um 90 Prozent. Aber was macht eigentlich studentische Gründungen aus und welche Schwierigkeiten sind dabei zu meistern? Für Informationen aus erster Hand hat Anja Klinner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS, den Masterstudenten Julian Becker eingeladen. Der 25-Jährige entwickelt zusammen mit fünf Freunden das Videospiel „Ominous Stew“ (zu Deutsch: Ominöser Eintopf). Im Interview erzählt er , welche bisher die größten Herausforderungen für ihn und sein Team waren, wo es für sie Unterstützung gab und wie eine Matching-Plattform ihnen vielleicht hätte helfen können.

Im Gespräch sind zudem die Ergebnisse eines studentischen Forschungsprojektes Thema, das MPASS gemeinsam mit dem TransInno_LSA-Teilprojekt ExFo ("Existenzgründungen aus Hochschulen forcieren") an der Hochschule Harz ausgerufen hatten und in dessen Rahmen Business-Consulting-Student Nico Lesch sich mit studentischen Gründungen beschäftigt und Einsatzmöglichkeiten für die Matching-Plattform identifiziert hatte.

MPASS: Kannst du uns kurz beschreiben, worum es in eurem Videospiel geht?

JB: Na klar. „Ominous Stew“ ist ein Restaurantspiel, bei dem man seine Kunden gut bedienen muss, um Punkte zu sammeln. Indem man verschiedene Zutaten in einen Topf gibt, bereitet man Gerichte zu und versucht damit möglichst den individuellen Nährstoffbedarf der Kunden zu decken. Je gesünder man für sie kocht, desto mehr Punkte gibt es und desto eher besiegt man seinen Gegner. Das kann zum Beispiel die Figur Hans, der böse Biergartenbesitzer, sein. Der Name des Spiels erklärt sich dadurch, da man einfach alle Zutaten zusammenwerfen kann und am Ende ein ominöser Eintopf entsteht. Das Besondere ist, dass man automatisch etwas über Zutaten und ihre Nährstoffe lernt, während man Spaß hat. Das ist für den Konsumentenmarkt noch relativ neu. Hier sehen wir die Chance, etwas im Markt zu verändern.

Wie ist die Idee für das Produkt und für die Unternehmensgründung eigentlich entstanden?

Wir alle studieren beziehungsweise studierten Medien- und Spielekonzeption an der Hochschule Harz. Wir haben uns erst im Studium kennengelernt und sind schnell Freunde geworden. Im zweiten Semester stand ein Praxisprojekt an, bei dem wir relativ frei entscheiden konnten, was wir tun, solange es mit Medien zu tun hat. Ein Kommilitone hatte zum Beispiel einen Kurzfilm erstellt. Wir hatten festgestellt, dass wir gemeinsam alles mitbringen, was es braucht, um ein Videospiel entstehen zu lassen. Denn wir hatten uns alle bereits auf einzelne Bereiche spezialisiert. Und so war die Entscheidung schnell getroffen, ein Computerspiel zu entwickeln. Am Ende hat das so gut geklappt, dass wir noch innerhalb des Semester entschieden, weiterzumachen und über eine Gründung nachzudenken. Das war vor anderthalb Jahren.

Seitdem ist also auch schon einige Zeit vergangen und ihr habt schon einige Schritte hinter euch… [...] Wie würdest du rückblickend eure größten Herausforderungen beschreiben?

Am Anfang war die große Herausforderung, einen Überblick zu bekommen. Wir sind ja alle keine Wirtschaftsleute. Also war die Frage, woran müssen wir bei unserer Gründung denken? Man weiß ja nicht, was man nicht weiß. Da ging es auch bei uns darum, sich gründungsrelevantes Know-how aufzubauen. Das haben wir unter anderem gelöst, indem wir beim IGZ [Innovations- und Gründerzentrum im Landkreis Harz GmbH, Anm.d.R.] in Wernigerode einen Kurs zur Vorgründungsqualifizierung besucht haben. Und gerade nehmen wir an einem sechswöchigen Accelerator-Programm vom CyberForum in Karlsruhe teil. Das Feedback dort ist sehr wertvoll. Man erfährt, worauf es ankommt und was zunächst erst einmal beiseitegeschoben werden kann. [...]

Netzwerken scheint also das A und O zu sein. Die Matching-Plattform, die wir im Projekt MPASS entwickeln, soll es ja einfacher machen, die richtigen Ansprechpersonen und Angebote an Hochschulen zu finden. Wie könnte eine solche Plattform euch wie auch andere Gründerinnen und Gründern unterstützen? Wie hätte sie euch vielleicht in der Vergangenheit helfen können?

Ich finde die Idee stark, weil es einfach wichtig ist, dass man andere um Hilfe bittet. Wenn man den ersten Schritt erleichtert, indem man zeigt, welche Personen für welche Themen stehen, dann wird es einfacher Leute anzufragen. Alles andere ergibt sich dann sowieso aus dem Kontakt. Aber dafür muss man erstmal einen Überblick haben, wer an der Hochschule welche Expertisen hat. Vor allem, weil wir unsere Professorinnen und Professoren ja vor allem aus den Vorlesungen und Seminaren kennen. Dabei haben sie auch noch andere Projekte und interessieren sich für andere Themen. In meinem Bachelorstudium zum Beispiel habe ich zufällig erfahren, dass mein Sprachprofessor eigentlich studierter Mathematiker ist. Ich hätte ihn also auch zu Mathethemen fragen können!

[...]

Das Interview in voller Länge lesen Interessierte im Blog-Beitrag.

 

Text: Anja Klinner