Aktuelles

Interviews zeigen methodische Herausforderungen

Interviews zeigen methodische Herausforderungen im Teilprojekt ONFA

Interviews zeigen methodische Herausforderungen im Teilprojekt ONFA

Zur qualitativen Datenerhebung im Teilprojekt ONFA konnten in 2019 zahlreiche Interviews durchführt werden. Es wurden Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Harz sowie der Hochschule Merseburg zur Identifikation und Beschreibung ihrer Transferaktivitäten befragt.

Eine Schwierigkeit bestand darin, eine geeignete Systematik in Form eines Interviewleitfadens zu erstellen, mit der Transfer erkennbar wird, ohne im Speziellen vorab mit den Interviewpartnerinnen und -partnern ein gemeinsames Verständnis von Transfer zu erarbeiten und mit Begrifflichkeiten die Partnerinnen und Partner zu prägen. Dieses Vorgehen sollte insbesondere informellen bzw. unerkannten, zum Teil unbewussten Transfer, besser sichtbar werden lassen.

Es wurden verschiedene Vorgehensweisen getestet. Zunächst wurden die Interviewpartnerinnen und -partner nur auf Basis des Interviewleitfadens befragt. Dieses Vorgehen produzierte insgesamt gute Ergebnisse, die jedoch im Verhältnis zur generierten Textmenge gering ausfielen. In einem zweiten Ansatz wurde mithilfe zweier Grafiken den Interviewpartnerinnen und -partnern vorab ein Schema mit Beispielen von Transferaktivitäten in den hochschulischen Kernprozessen Forschung und Lehre. gezeigt. Dadurch konnte eine Qualitätssteigerung in den erhobenen Daten erzielt werden. In einem weiteren Schritt wurden ebendiese Grafiken gezeigt, die Interviewpartnerinnen und -partner aber zusätzlich gebeten, sich selbst einem dieser Prozesse zuzuordnen, in dem sie in ihrer Tätigkeit für sich eher Transfer ausmachen würden. Dieses Vorgehen steigerte die Datenqualität erheblich.

Nach ersten Interviews zeigte sich bereits, dass die erarbeitete Systematik grundsätzlich dazu geeignet ist, Transfer zu erfassen und, dass sich Transfer über dessen Managementintensität operationalisieren lässt. Auch deuten Rückmeldungen der Interviewpartnerinnen und -partner darauf hin, dass das Vorgehen des Teilprojekts nachhaltiges Interesse an dessen Ergebnissen weckt.

Im weiteren Verlauf sind für die Datengewinnung nun folgende Fragen von zentraler methodischer Bedeutung:

  1. Wie könnten insbesondere informelle Transferaktivitäten besser sichtbar werden?
  2. Sollten Transferaktivitäten, die innerhalb von Hochschulprozessen stattfinden, gezielt den Interviewpartnerinnen und -partnern vorgelegt werden?
  3. Sollten die Interviews weniger oder stärker strukturiert werden?
  4. Wie können die Projektmitarbeiterinnen und-mitarbeiter offener Forschen und trotzdem verwertbare Ergebnisse erzielen?

Derzeit werden die vorhandenen Interviews transkribiert und kodiert. Weitere Interviews an der Hochschule Merseburg, der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg sind für das aktuelle Jahr in Vorbereitung.

Text: Linda Granowske und Maximilian Fischer