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Das Dickicht lüften – ein Card Sorting-Workshop für Transfer- und Third Mission-Aktivitäten

Innovative Hochschule TransInno_LSA Hochschule Harz TBT MPASS Application Lab Card Sorting

Die Angebote und Aktivitäten von Hochschulen sind zahlreich und vielfältig. Neben der reinen Lehre und Forschung sind beispielsweise diverse Kooperationsprojekte, Weiterbildungen und Veranstaltungen aufzuzählen. Für Außenstehende und häufig auch Hochschulangehörige ist es gar nicht so einfach, sich im Dickicht der Angebotsvielfalt zurechtzufinden. Mitarbeitende der Hochschule Harz wollten einer sinnvollen Strukturierung und Benennung dieser sogenannten Third Mission- bzw. Transferaktivitäten auf den Grund gehen und haben im November zwei Workshops durchgeführt – eine Bereicherung sowohl für die Organisatorinnen als auch für die Teilnehmenden.

Susanne Klein vom Application Lab der Hochschule Harz beschäftigt sich in ihrer Tätigkeit als Research Funding Managerin mit den (Förder-)Bedarfen von Unternehmen, Verwaltungen und anderen hochschulexternen Institutionen. Hierbei geht es auch um die Frage, mit welchen Angeboten die Hochschule auf diese reagieren kann und wie diese Angebote präsentiert und vermittelt werden sollten.

Damit, wie Third Mission-Aktivitäten eigentlich bestmöglich strukturiert sein müssten, befassen sich auch Carolin Schubert und Rebecca Spaunhorst vom TransInno_LSA-Teilprojekt TBT. Sie entwickeln gemeinsam eine „Toolbox“, mit der Hochschulen ihre Third Mission-Aktivitäten bewerten können. „Dafür müssen wir die verschiedenen Aktivitäten natürlich auch sinnvoll gliedern, sonst würde die Nutzung der Toolbox ja eher lästig“, so die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen.

Auch für Anja Klinner ist eine nachvollziehbare Gliederung von Transferaktivitäten wichtig. Im TransInno_LSA-Teilprojekt MPASS entwickelt sie zusammen mit ihrem Kollegen eine Internetplattform (Matching-Plattform), auf der man sich zukünftig über die Hochschulwelt informieren können soll. „Auch wenn dort eine Art Suchmaschine zentral sein wird, sollen Inhalte auch für diejenigen auffindbar sein, die sich lieber ‚durchklicken‘“, erklärt sie.

Wie müssen Informationen über die Aktivitäten und Angebote von Hochschulen also angelegt sein, damit Nutzerinnen und Nutzer sich schnell und einfach zurechtfinden? Eine Methode hat sich da für alle drei Projekte angeboten: das Card Sorting. In der Praxis wird diese für die Entwicklung von Informationsarchitekturen für Websites angewandt. Schnell war die Motivation für einen Card Sorting-Workshop mit Hochschulangehörigen und Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Verwaltungen, Vereinen und anderen Bereichen außerhalb von Hochschulen geboren.

Schließlich fand der Workshop sogar zweimal im November 2020 statt. Jeweils zwei Stunden nahmen sich die insgesamt 28 Teilnehmenden für den Workshop per Videokonferenz Zeit. In Kleingruppen eingeteilt, sortierten diese die insgesamt 56 Karten, auf denen verschiedene Transfer- und Third Mission-Aktivitäten beschrieben waren. Sie gliederten die Karten und gaben den Gruppen eigene Bezeichnungen.

Für die Auswertung standen den Organisatorinnen schließlich acht Beobachtungsprotokolle und zahlreiche Screenshots zur Verfügung. Natürlich wurde am Ende nicht DIE ideale Lösung gefunden, um das Dickicht von Transfer- bzw. Third Mission-Aktivitäten zu lüften. Aber es ergaben sich wertvolle Hinweise für die Bearbeitung von Unternehmensanfragen, die Bewertungs-Toolbox und die zukünftige Matching-Plattform. Auch die Teilnehmenden selber empfanden den Workshop nach eigenen Aussagen als Bereicherung. Einige lernten neue Tools und Methoden kennen, andere wiederum fanden es gut, auch einmal Einblicke in die Gedankenwelt anderer Akteursgruppen zu gewinnen.

Für weitere Informationen zum Workshop, den Methoden oder Ergebnissen stehen die Mitarbeitenden der Teilprojekte TBT und MPASS gern zur Verfügung.

Bild und Text: HS Harz