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Chemie-Museum auf virtueller Schnitzeljagd entdecken

Smartphone-Rallye vermittelt auf spielerische Weise Wissen aus den Bereichen Chemie und Umweltschutz.

Per Smartphone kann das Deutsche Chemie-Museum in Merseburg spielerisch erkundet werden. Foto: Andrey Popov//stock.adobe.com, Grafik: Karoline Klimek

Wie kann man Kinder und Jugendliche für Themen aus den Bereichen Chemie und Umweltschutz begeistern? Auf spielerische Weise, dachte sich das TransInno_LSA-Teilprojekt Erlebniswelt Chemie und hat in Kooperation mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg eine virtuelle Rallye durch das Deutsche Chemie-Museum Merseburg entwickelt. Mit Smartphone oder Tablet können junge Wissbegierige das Gelände sowie die hinter den Ausstellungsobjekten steckenden spannenden Geschichten entdecken. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sieben und acht.

Was ist eine Smartphone- oder Tablet-Rallye?

Eine digitale Rallye erinnert an eine herkömmliche Schnitzeljagd, bei der innerhalb eines festgelegten Geländes einzelne Stationen mit dem Tablet oder dem Handy aufgesucht und Aufgaben gelöst werden. Für diese Rallye wurden - mit festgelegtem Start- und Endpunkt - neun Stationen konzipiert, die von den Teilnehmenden zunächst durch eine Karte gefunden werden müssen.

An jeder Station gilt es, gewisse Aufgaben zu lösen. Auf diese Weise werden entscheidende Informationen gesammelt, die für die Lösung der letzten finalen Herausforderung benötigt werden. So erfahren die Teilnehmenden unter anderem, dass unter den richtigen Voraussetzungen Benzin aus Kohle gewonnen werden kann oder dass eine Windel rund 650 Jahre benötigt, um auf natürlichem Wege abgebaut zu werden.

Die Datenübertragung erfolgt durch das Scannen der QR-Codes, die an den jeweiligen Stationen zu finden sind. "Träger" der Codes sind die auf dem Gelände des Chemie-Museums verteilten Metallplastiken, die in ihrer Gestalt Robotern ähneln. Diese Figuren - in dem Zusammenhang Schrottbots genannt - leiten die Spielerinnen und Spieler durch die Rallye.

Kein Spiel ohne spannende Story

Der Start des Rallye-Spiels befindet sich bei Schrottbot "Frida", die die Besucherinnen und Besucher am Eingang des Museumsgeländes begrüßt. Dort erfahren die Teilnehmenden, dass die roboterähnlichen Gestalten Zeitreisende aus der Zukunft sind. Diese benötigen die Hilfe der Spielerinnen und Spieler, um ihren Auftrag der Klimarettung vollenden und eine Katastrophe abwenden zu können.

Mit Hilfe eines speziell entwickelten und vom Museum zur Verfügung gestellten Toolkits müssen Rätsel gelöst und Informationen gesammelten werden. Haben die Spielenden ihre Aufgaben bewältigt, können Frida und Co. den Rückweg in die Zukunft antreten. Dort angekommen können sie wichtige Informationen aus unserer Zeit weitergeben und bei einer erneuten Zeitreise in die Vergangenheit den Menschen wichtige Nachrichten zum Thema Umweltschutz übermitteln.

Spielerisches Lernen als medienpädagogische Methode

Ziel des Projektes ist es, die anspruchsvollen Exponate und deren Informationen innerhalb eines Spiels so einzubinden, dass die Schülerinnen und Schüler einen spielerischen Zugang zu ihnen bekommen. Durch die Rallye setzen sich die Jugendlichen ohne Leistungsdruck intensiv mit den Informationstafeln, Exponaten und umweltrelevanten Themen auseinander und begegnen dem Museum auf eine ungezwungene Weise. Dabei geht es weniger um die Vermittlung konkreter Kenntnisse - sondern vielmehr um einen niedrigschwelligen Zugang zu Themen wie Umweltschutz und Chemie. Durch die verschiedenen Aufgaben kommen die Teilnehmenden über ausgewählte Themen in Gespräche und Diskussion, die für ihre Bildung sicher eine Bereicherung darstellen.

Interessenten können sich bei dem Team der Erlebniswelt Chemie für einen geführten Besuch des Deutschen Chemie-Museums in Merseburg anmelden.

Text: Vanessa Sever / Karoline Klimek